Es macht so viel Spaß, ein lustiges Fellbündel nach Hause zu bringen. Wenn du deinem Welpen den Bauch kitzelst, würde dir wahrscheinlich nie der Gedanke kommen, dass er seinen eigenen Wurf haben könnte.
Da die meisten Hunde jedoch in der Regel im Alter von etwa 6-7 Monaten geschlechtsreif werden, musst du dich auch mit dem Thema der Kastration auseinandersetzen. Diese wird vom Tierarzt durchgeführt und kann durchaus medizinisch angezeigt sein. Informiere dich bei deinem Tierarztbesuch über die Vor- und Nachteile und ggf. den richtigen Zeitpunkt.
Was ist Kastration?
Die Kastration ist ein operativer Eingriff, bei dem Fortpflanzungsorgane deines Hundes entfernt werden. Bei Rüden bedeutet dies die Entfernung der Hoden, bei Hündinnen die Entfernung der Eierstöcke und manchmal auch der Gebärmutter.
Bei männlichen Hunden ist dies in der Regel eine sehr einfache Operation, kann aber etwas invasiver sein, wenn die Hoden deines Hundes nicht vollständig abgestiegen sind. Wenn die Hoden deines Hundes nicht im Alter von 6-12 Monaten abgestiegen sind, müssen sie von deinem Tierarzt untersucht werden. Es kann Kryptorchismus vorliegen.
Bei Hündinnen ist die Kastration immer mit der Öffnung des Bauchraums verbunden und daher aufwändiger, als eine Kastration von Rüden. Wenn die Operation minimalinvasiv durchgeführt wird, kann die Erholungszeit verkürzt werden.
Das Kastrationsverfahren kann gesundheitlichen Problemen vorbeugen, sollte aber immer individuell und nach sorgfältiger Überlegung und Beachten von Risiken und Folgen mit dem Tierarzt abgesprochen werden.
Wie verläuft eine Kastration?
Die Operation zur Kastration wird in der Praxis sehr regelmäßig durchgeführt und dein Haustier erhält ein Betäubungsmittel, um sicherzustellen, dass es während des Eingriffs keine Schmerzen empfindet.
Nach der Operation wird der Tierarzt deinem Hund schmerzlindernde Injektionen verabreichen, um etwaige Beschwerden nach der Operation zu lindern. Die Tierärzte können dir auch entzündungshemmende Medikamente und Schmerzmittel zur Verfügung stellen, die du deinem Hund zu Hause im Rahmen der Nachsorge geben kannst.
Da die Operation für einen Rüden in der Regel weniger invasiv ist, sollte er nach der Operation nur für einen kürzeren Zeitraum Medikamente benötigen. Hündinnen benötigen in der Regel für ca. 3 Tage nach der Operation Medikamente, um eine schnelle und möglichst schmerzfreie Genesung zu erreichen.
Warum sollte ich meinen Hund kastrieren lassen?
Es gibt zahlreiche Vorteile der Kastration, von denen dein Hund profitieren kann. Da es sich um einen chirurgischen Eingriff handelt, der auch Risiken birgt, musst du dich ausführlich mit deinem Tierarzt beraten.
- Risiken der Hodentumore und Prostataleiden vermindert werden
- Unerwünschte Hormon-induzierte Verhaltensauffälligkeiten weniger ausgeprägt auftreten
- die Wahrscheinlichkeit einer Entstehung von Tumoren des Gesäuges vermindert werden
- das Risiko von Gebärmutterentzündungen verringert werden - keine Trächtigkeit bzw. Scheinträchtigkeit auftreten
Für eine Kastration vereinbarst du einen Termin mit deinem Tierarzt. Möglicherweise musst du deinen Hund vor der Operation zu einer Vorsorgeuntersuchung bringen. Der Tierarzt wird dich bitten, deinen Hund in der Nacht vor der Narkose nicht zu füttern.
Stelle Wasser wie gewohnt zur Verfügung, aber nimm es am Morgen des Eingriffs weg, um sicherzustellen, dass dein Hund vor der Operation nichts trinkt.
Normalerweise wirst du gebeten, deinen Hund morgens in der Praxis abzugeben und ihn später an diesem Tag wieder abzuholen, wenn die Narkose abgeklungen ist.
Welche Nachsorge braucht mein Hund nach der Kastration?
- Bleibe für den Fall der Fälle in der ersten Nacht nach der Operation bei deinem Hund oder in der Nähe.
- Das für die Operation verwendete Betäubungsmittel kann Hunde etwas desorientiert erscheinen lassen, was zur Folge hat, dass sie winseln oder weinen könnten. Dies sollte kein Grund zur Sorge sein, aber kontaktiere deinen Tierarzt, wenn es bis zum nächsten Tag andauert.
- Gib deinem Hund für die ersten Mahlzeiten nach der Operation Schonkost, da der Magen etwas empfindlich reagieren könnte.
- Du wirst mit Medikamenten vom Tierarzt versorgt, die du deiner Hündin geben kannst, um ihre Genesung zu fördern. Dazu können Schmerzmittel, Antibiotika und entzündungshemmende Medikamente gehören.
- Halte die vorgeschlagenen Kontrolltermine ein.
- Um die Wunde zu schützen und Zeit zum Heilen zu geben, verhindere, dass der Hund daran leckt (Halskragen oder T-Shirt) und gehe mit ihm so lange an der Leine, bis du vom Tierarzt die Entwarnung erhältst.
- Wenn keine selbstauflösenden Fäden verwendet werden, teilt dir der Tierarzt mit, wann die Fäden gezogen werden sollen. Dies ist in der Regel etwa 7-10 Tage nach dem Eingriff.
Welche Veränderungen kann ich nach der Kastration erwarten?
Der Stoffwechsel des Hundes verändert sich durch die Kastration und den Wegfall der Hormone. Dein Hund benötigt ungefähr 30% weniger Energie über die Nahrung. Um eine Gewichtszunahme zu verhindern, stellst du möglichst schon vor dem Eingriff auf eine geeignete Ernährung um und achtest auf ausreichend Bewegung bei deinem Hund.
Was muss ich beachten, wenn ich meinen Hund nicht kastriere?
- Er kann eher von zu Hause weglaufen, um nach einer Partnerin zu suchen.
- Er kann dominante Verhaltensweisen wie Rammeln und Urinieren zeigen, um sein Territorium zu markieren.
- Sie wird alle sechs bis acht Monate läufig werden, was bis zu drei Wochen anhält. Während dieser Zeit musst du bei allen verliebten Hunden in der Gegend Vorsicht walten lassen.
- Sie wird Blutungen haben, die Spuren im Haus hinterlassen können.
- Sie kann trächtig werden.
Die Pflege eines Wurfes von Welpen ist sehr kosten- und zeitintensiv. Es ist am besten, die Zucht professionellen Hundezüchtern zu überlassen. Da dein Welpe nun auf dem besten Weg ist, ein Teenager zu werden, lies auch unseren Leitfaden zur Hundejugend. Wir haben einige nützliche Tipps zusammengestellt, die dir dabei helfen, die Pubertät mit deinem Welpen zu überstehen.
Ist die Kastration für meinen Hund schmerzhaft?
Hunde zu kastrieren ist ein Routineeingriff, bei dem dein Hund eine Narkose erhält, um sicherzustellen, dass er während der OP keinerlei Schmerzen verspürt.
Wenn du eine Hündin hast, kannst du den Tierarzt darum bitten, eine sogenannte „Schlüssellochoperation“ durchzuführen. Hierbei handelt es sich um einen weniger invasiven Eingriff, da nur die Eierstöcke entfernt werden. Das bedeutet weniger Schmerzen, und die Genesungsphase verkürzt sich.
Nach dem Eingriff wird der Tierarzt deinem Hund ein Schmerzmittel verabreichen, um eventuellen postoperativen Schmerzen vorzubeugen. Darüber hinaus wird er ein entzündungshemmendes Medikament sowie weitere Schmerzmittel verschreiben, die du deinem Hund geben kannst.
Da der Eingriff bei Rüden wesentlich weniger invasiv als bei Hündinnen ist, werden Rüden voraussichtlich Medikamente für nur einen Tag bekommen. Hündinnen werden die Medikamente ca. 3 Tage lang einnehmen müssen, damit sie sich schnellstmöglich und schmerzfrei von den Strapazen erholen können.