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Nahaufnahme der Bengal-Katze mit grünen Augen

Katzenpsychologie: Katzen und ihr Verhalten verstehen

7 min Lesezeit

Die emotionalen Bedürfnisse deiner Katze hängen von ihrer Persönlichkeit, ihrem Alter und ihrem Lebensstil ab. Wenn deine Katze zum Beispiel die meiste oder die ganze Zeit in Innenräumen verbringt, ist sie stärker darauf angewiesen, dass du die Fürsorge für ihr emotionales Wohlbefinden übernimmst. Ein so intelligentes und emotional anspruchsvolles Haustier glücklich zu machen, kann etwas Anstrengung und Vorstellungskraft erfordern. Insbesondere, wenn deine Katze ihre natürlichen Instinkte nicht dazu braucht, um im Freien alleine zu überleben.

Eine kurze Geschichte der Katze

Die heutigen Hauskatzen stammen von Wildkatzen ab. In den frühen Hochkulturen des Nahen Ostens und Nordafrikas erkannten sie vor etwa 4.000 Jahren den Vorteil davon, dass es in der Nähe von Maisspeichern unzählige Mäuse gab. Sie fingen an, diesen Vorteil für sich zu nutzen. Heutzutage werden Hauskatzen häufiger drinnen als in freier Wildbahn geboren und verbringen ihr ganzes Leben damit, als Teil unserer Familien gefüttert und geliebt zu werden ‒ weit entfernt vom einsamen Jägerdasein ihrer Vorfahren!

Es gibt über 50 Rassen auf der ganzen Welt, wobei die mit Abstand am weitesten verbreitete die gewöhnliche Hauskatze mit ihrer wunderbaren Vielfalt an Fellzeichnungen und Farben ist.

Katzenpsychologie

Wenn deine Katze etwas tut (zum Beispiel jagen), befriedigt sie wahrscheinlich ein genetisches Bedürfnis damit. Die drei wichtigsten „positiven Systeme“ (Bedürfnisarten) der Katzenpsychologie sind:

  • Das belohnungssuchende (oder einfach nur „suchende“) System
  • Das Pflegesystem
  • Das Spielsystem

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Jedes Bedürfnis fordert von deiner Katze ein bestimmtes Verhalten – denn sie möchte dieses Bedürfnis erfüllen! Wenn deine Katze beipsilsweise auf die Jagd geht, erfüllt sie aber nicht nur eines dieser Bedürfnisse: Denn Jagen kann zum Beispiel „Belohnungssuche“ sein (die Belohnung ist die Maus zum Essen), als auch „Spielen“.

Zu den anderen emotionalen Systemen deiner Katze gehören Lust, Angst, Panik und Wut. All diese Systeme sind bei allen Säugetierarten gleich, von Mäusen bis zu Affen.

Kurz gesagt, die emotionalen Bedürfnisse deiner Katze sind, genau wie bei uns auch, vielfältig und sollten befriedigt werden. Ohne die Möglichkeit, diese Bedürfnisse zu erforschen, würde deine Katze nicht so viel lernen, starke Bindungen zu dir und anderen Menschen aufbauen oder ihr Leben in vollen Zügen genießen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die emotionalen Bedürfnisse deiner Katze zu verstehen. Wenn sie erfüllt sind, wirst du mit einer glücklichen Katze belohnt und du kannst es in ihrem Verhalten erkennen.

Das Belohnungssystem

Die „Belohnungssuche“ in der Katzenpsychologie motiviert sie, das Nötigste wie Futter und Wasser zu finden. Man könnte sagen, das hält sie am Leben! Genau wie uns, treibt auch die Belohnungssuche deine Katze dazu an, angenehme Gefühle zu erleben, wie z. B. an einem sonnigen Ort zu sitzen oder mit Menschen zu spielen. Katzen müssen nichts davon tun, um zu überleben, aber es ist für sie sicherlich lohnend, da es angenehme Gefühle hervorruft.

Katzen haben sich immer weiterentwickelt, um optimal nach ihrem Futter zu jagen. Aber natürlich muss deine Katze so etwas jetzt nicht mehr tun, da du sie mit ausgewogenen Mahlzeiten fütterst. Das Gehirn und das emotionale System deiner Katze ist jedoch immer noch auf die Jagd ausgelegt! Deshalb ist es bei der Pflege deiner Katze wichtig, dass sie ihren Jagdtrieb ausleben kann, damit sie nicht frustriert ist.

Anstatt tatsächlich Nagetiere zu jagen, wird deine Katze Spiele genießen, die sie zum Jagen und Springen ermutigen. Bewegungsspielzeug für Katzen ermöglicht es ihnen, dieses Verhalten auszuleben und dadurch ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Du kannst das „Ausspähen-Anpirschen-Jagen-Packen-Beißen-Töten“-Verhalten deiner Katze gut beobachten, während sie spielt!

Das gemeinsame Spielen ist nicht nur eine angenehme Art, um zu deinem Haustier eine Verbindung aufzubauen – es kann auch dazu beitragen, häufige Verhaltensprobleme zu vermeiden. Du fragst sich immer noch, wie du deine Katze glücklich machen und ihre Instinkte befriedigen kannst? Wenn du deine Katze mehrmals am Tag dazu anregst, Angelspielzeug und Bälle zu jagen, ist das ein guter Anfang. Und sie kann natürlich auch gerne noch andere freundschaftliche Katzen oder sogar euren Familienhund im Spiel verfolgen und jagen!

Das Pflegesystem

Das „Pflegesystem“ hat sich bei Säugetieren entwickelt, um die Eltern an ihre Nachkommen zu binden, sodass Eltern ihre Kinder instinktiv viel länger pflegen und hegen als jedes andere Tier. Dies ist wichtig für ihr Überleben und lebt bis heute in unseren Katzen weiter.

Das Pflegesystem bietet Säugetieren – einschließlich uns Menschen – auch die Möglichkeit, alle möglichen anderen Beziehungen einzugehen. Katzen haben sich so entwickelt, dass sie sich auch als erwachsene Tiere eine freundschaftliche, Kätzchen ähnliche Abhängigkeit bewahren. Dies gilt insbesondere, wenn sie sich im Haus aufhalten und von ihren Besitzern geknuddelt und gepflegt werden, obwohl sie im Freien so unabhängige und selbstbewusste Jäger sind!

Einige erwachsene Katzen lieben die Gesellschaft anderer Katzen, während andere sie einfach ignorieren. Andere verteidigen vielleicht sogar ihr eigenes Territorium vor anderen Katzen – jede Katze ist anders. Katzen, die sich so verhalten, sind von Natur aus eher Einzelgänger. Aber sie sind vollkommen glücklich, solange sie einen liebevollen Besitzer wie dich haben.

Das Geheimnis einer glücklichen Katze und der Aufrechterhaltung einer guten Beziehung zu ihr besteht darin, sie nicht zu verfolgen und sie mit deiner Zuneigung zu erdrücken. So ein Verhalten wird sie nur in einen Alarmzustand versetzen und dazu führen, dass sie sich von dir distanziert. Reagiere stattdessen lieber auf die positiven Stimmungen deiner Katze. Wenn deine Katze ihr Verlangen nach Aufmerksamkeit und Körperkontakt zeigt, dann sorge so oft du kannst für ausgiebige und entspannte Kuscheleinheiten, sanfte Fellpflege und Streicheleinheiten.

Das Spielsystem

Das „Spielsystem“ ist genau das, wonach es sich anhört – die Notwendigkeit, dass Katzen spielen und dabei die Fähigkeiten trainieren, die für ihr Leben wichtig sind. Wie zum Beispiel das Jagen! Es ist eine gute Gelegenheit für deine Katze, Schlüsselfertigkeiten mit anderen Kätzchen aus ihrem Wurf zu üben. Es ist ein zentrales emotionales System und ganz entscheidend für das Wohlbefinden deiner Katze.

Wenn sie spielen, drücken junge Katzen besonders viele der belohnungssuchenden Verhaltensweisen aus, die sie motivieren, ihre Umgebung zu erkunden. Dies ist auch ein gutes Training für sie. Sie spielen besonders gerne diejenigen Verhaltensweisen aus ihrem „Jagd“-Repertoirenach, wie z.B. Verfolgen, Jagen, Anspringen und sogar gegenseitiges Beißen! Mach dir über diese Verhaltensweisen keine Sorgen – es sind alles Anzeichen dafür, dass deine Katze glücklich ist.

Deine Katze wird bald lernen, ihr grobes Spiel mit ihren Geschwistern oder Besitzern zu zügeln und lernen, ihre Verhaltensweisen einer typischen Raubkatze vorwiegend auf Spielzeuge zu richten. Nichtsdestotrotz bleiben das sanfte Jagen und Anspringen ein wichtiger Bestandteil der Entwicklung gesunder sozialer Beziehungen zwischen Katzen, insbesondere wenn zwei oder mehr Katzen im selben Haushalt leben.

Wenn sie so spielen, sind Katzen entspannt und fühlen sich unbedroht. Auf diese Weise können Katzen also auch durch das Spielsystem ihr Bindungsbedürfnis ausdrücken, das ihren Ursprung im Pflegesystem hat. Man könnte sagen: „Wer zusammen spielt, bleibt zusammen“!

Um deine Katze weiterhin zufrieden zu stellen und eine Verbindung zu ihr aufzubauen, solltest du ihr Spielverhalten ihr ganzes Leben lang täglich mit einer Vielzahl von Katzenspielzeug fördern und stimulieren. Alles, was sich bewegt oder zappelt, macht deiner Katze großen Spaß!

Glücklich bleiben

Wie alle Säugetiere muss sich deine Katze ausgelastet fühlen, um rundum glücklich zu sein. Daher ist es wichtig, dass ihr angeborenes Verhalten ein regelmäßiges Ventil findet. Füttern, Körperkontakt, Fellpflege und gemeinsames Spielen sind Dinge, die deine Katze gerne mit dir teilt. Und zum Glück gehören das alles zu den schönen Aufgaben, die die Verantwortung mit sich bringt, ein Haustier zu besitzen und zu umsorgen.